Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) will sich ab 2021 über seine bisherige Beteiligung bei der Finanzierung von Trainerstellen hinaus engagieren. Davon profitiert auch Niedersachsen. Ab 2021 sollen nach Verabschiedung des Bundeshaushaltes vier neue OSP-Trainerstellen (Rudern, Tennis, Tischtennis und Sportschießen) mit bis zu maximal 30.000 € pro Person durch den Bund bezuschusst werden.
Für den LandesSportBund Niedersachsen (LSB) als Träger des OSP kommentiert der Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe die Mitteilung des BMI: „Das stärkere finanzielle Engagement des Bundes ist eine Folge der Bund-Länder-Vereinbarung Sport und kann zugleich als eine Reaktion auf die gute Arbeit der Trainerinnen und Trainer und der OSP-Mitarbeitenden gewertet werden. Dank der angekündigten Entlastung können wir mit den Landesfachverbänden die Trainingsarbeit in den Bundesstützpunkten und zwei neuen paralympischen Trainingsstützpunkten weiter ausbauen.“ Er dankt auch der OSP-Leiterin Dr. Seidel, die sich sehr für die Erweiterung des Trainer-Personals am OSP eingesetzt hatte.
Aktuell werden am Olympiastützpunkt (OSP) Niedersachsen fünf sogenannte OSP-Trainer in den Sportarten Boxen, Judo, Leichtathletik, Rudern und Wasserball durch das BMI und aus Mitteln der Finanzhilfe des Landes Niedersachsen bezahlt. Deren Trainingsaufgaben liegen im Wesentlichen am Übergang vom Landes- zum Bundeskader, weshalb sie auch häufig als Schnittstellentrainer bezeichnet werden. Darüber hinaus werden bereits seit 2019/2020 fünf weitere Trainerstellen aus Bundesmitteln finanziert. Es handelt sich dabei um die Sportarten Rugby, Gerätturnen männlich, Boxen, Leichtathletik und Judo, zu denen ab 2021 eine weitere Trainerstelle im Wasserball dazukommen könnte.
Landesweit gibt es unter Einbeziehung der oben genannten insgesamt 74 hauptberufliche Trainerinnen und Trainer mit unterschiedlichen Anstellungsträgern. An deren Finanzierung beteiligen sich neben dem LandesSportBund Niedersachsen mit Finanzhilfemitteln und dem BMI die Landesfachverbände, sowie im Einzelfall auch der Bundesfachverband. Darunter sind neben den fünf OSP-Trainern fünf Trainer, die beim LSB angestellt sind. Von diesen sind drei Leitende Landestrainer (Rudern, Judo, Leichtathletik) und zwei Landestrainer (Judo, Leichtathletik). Dazu kommen dann ab 1.1.2021 die erwähnten vier neuen OSP-Schnittstellentrainer.
Grundlage für die Neuaufstellung der Finanzierung von Trainer*innen im Leistungssport bilden die Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung von 2016 sowie die gemeinsame Traineranalyse 2019 von BMI und Deutschem Olympischen Sportbund (DOSB) unter Berücksichtigung des Konzeptes zur Verbesserung der arbeitsvertraglichen Rahmenbedingungen von Trainerinnen und Trainern, welches die DOSB-Mitgliederversammlung Ende 2019 beschlossen hat.